Ein erster Anlaufpunkt war die DRK-Jugendhütte auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Ost. Jugendliche waren hier nicht anzutreffen. Kontakt bekamen wir dort aber zu zwei jungen Erwachsenen, mit denen wir uns auf Englisch unterhalten mussten. Wir erfuhren, dass sie aus Osteuropa sind und wochenweise hier in Bremen bei Mercedes arbeiten, aber auch noch zu Mercedes in Stuttgart gehen würden.
Bei der Waldorfschule, die wir auch mit in unsere Besuche einbezogen haben, war richtig was los, es „steppte“, wie man so sagt, „der Bär“. Laute Musik scholl uns schon von weitem entgegen: Die Schule feierte die Einweihung ihres neugestalteten Schulhofes. Bei diesen fröhlichen Leuten hielten wir uns nicht lange auf, sondern  machten uns auf zur benachbarten Grundschule am Ellenerbrokweg. Hier war alles ruhig. Eine Pergola, hinter der sich einmal Jugendliche aufgehalten hatten, ist nicht mehr vorhanden, vielleicht ist deshalb der Schulhof im Augenblick als Aufenthaltsort für Jugendliche nicht interessant.


Auf dem Spielplatz im Grünzug an der Graubündener Straße trafen wir junge Menschen an, die offensichtlich nicht mehr zu unserer Zielgruppe gehörten, dennoch zeigten sie durchaus Interesse für uns.
Auf dem Gelände der Gesamtschule Ost kamen wir mit drei jungen Leuten, die auf einer Bank im vorderen Bereich der Schule saßen, in ein gutes Gespräch.  Sie waren uns gegenüber sehr aufgeschlossen, stellten interessierte Fragen und ließen sich auch bereitwillig auf unsere vorsichtigen Fragen ein.
Unterwegs in Richtung Skaterbahn haben wir uns für das Nichtweitergehen entschieden, standen doch dort, am Ende des hinteren Schulparkplatzes, PKW's mit eingeschalteter Beleuchtung und Gruppen von jungen Erwachsenen. Auch mit einer solchen Gruppe vor dem Alkoholfreien Jugendcafé haben wir keinen Kontakt aufgenommen.
Unser nächstes Ziel war die DRK-Jugendhütte am Ute-Meyer-Weg. Hier haben wir zunächst Niemanden bemerkt, der Spielplatz schien leer zu sein. Doch dann waren aus der hintersten Ecke leise Stimmen zu hören, die zu einer Gruppe Jugendlicher gehörten.  „Wer seid Ihr denn?“ und „Was wollt Ihr denn“? Diese Fragen kamen in schneller Reihenfolge. Nachdem wir uns vorgestellt und ihre Fragen beantwortet hatten, wurde gesagt:“Ach, Ihr seid die „Guten““. Man hatte uns zunächst für verkappte „Bullen“ gehalten. Am Ende des langen Aufenthalts bei dieser Gruppe hatten wir das Gefühl, dass wir hier willkommen waren und künftig auch willkommen sein werden. Gefreut hat uns die Aussage eines der Jugendlichen: Er fände es bemerkenswert , dass Erwachsene sich nachts auf den Weg machen, um sich um Jugendliche zu kümmern, und das auch noch ehrenamtlich!
Hinter dem Gebäude der KITA Engadiner Straße stoben Jugendliche erschrocken auseinander, sie wollten weglaufen, als sie unsere Gruppe um die Ecke kommen sahen. Diese Reaktion war für uns unerwartet und so haben wir -man kann schon sagen – gebrüllt: „Bleibt hier, wir sind keine Polizisten“. Nur langsam beruhigten sie sich, nachdem sie gehört hatten wer wir sind und warum wir nachts unterwegs sind, und dass wir es durchaus verstehen, wenn Jugendliche sich Plätze suchen, an denen sie mal allein sein können. Bevor wir gingen, gab es noch den freundlichen Hinweis, doch ihren Müll in Form von zertretenen Plastikbechern einzusammeln und wegzuräumen.
Die Reaktion dieser Jugendlichen war ein deutlicher Hinweis darauf, wie wichtig es ist, dass sie uns kennenlernen und dass wir ihr Vertrauen gewinnen.
Auf dem Rückweg zum Ortsamt schauten wir kurz auf den Parkplatz der Firma Jakst. Der Platz war leer. Dies ist aber erst zu beobachten, nachdem die Büsche, die die Rückseite des Platzes begrenzten, zurückgeschnitten wurden.
Unser Erkundungsgang endete um 01.00 Uhr am 04. August im Ortsamt.